Ja – wie klingt denn das: Man legt ein Steak einfach auf die Glut und das soll schmecken und nicht verbrennen. Das caveman steak – also Steaks in der Art der Höhlenmenschen. Natürlich mussten wir – Andre Greul und Joahnnes Grimm – das testen. Also haben wir in einem Weber Kugelgrill Holzkohle angezündet, sie niederbrennen lassen und gewartet, bis sie richtig glühte – d.h. keine Flammen mehr aufsteigen. Dann haben wir die Asche von der Glut gewedelt bzw. geblasen, ein schönes Kohlebett hergerichtet und schließlich das Fleisch, nur mit grobem Meersalz gesalzen, mit einer Grillzange in die heiße Glut gelegt. Die Rinderlende, ca. drei cm dick mit Bratenschur gebunden, hatten wir zuvor bei niedriger Temperatur (ca. 80 Grad) auf einem anderen Grill auf eine Kerntemperatur von ca. 50 Grad gebracht. Nun waren wir gespannt, was mit dem Fleisch passiert? Nach ca. zwei Minuten haben wir es gewendet: es war wunderbar braun und nicht schwarz! Nun nochmals zwei Minuten auf der anderen Seite und runter vom Grill auf das Schneidebrett. Etwas Asche ist hängen geblieben, aber die kann man leicht entfernen und hat schließlich ein wunderbar krosses Stück Fleisch. Mit einer Kerntemperatur von ca. 55 Grad wird es aufgeschnitten und es ist phänomenal medium rare. Optisch auf alle Fälle gelungen. Nun aufgeschnitten, gepfeffert, eventuell nachgesalzen und serviert und probiert: Wir fanden den Test großartig. Im Vergleich mit anderen Zubereitungsarten schmeckt das krosse Fleisch, außen etwas rustikaler und kräftiger – aber das ist ja durchaus gewünscht. Fazit: Eine Variante die durchaus mal Spaß macht.
Warum verbrennt das Fleisch nicht: Durch die hohe Hitze verdampft der Fleischsaft – dieser Dampf bildet am Anfang einen Schutz – den Leidenfrost-Effekt – solange die äußeren Schichten des Fleisches noch Wasser in sich haben. In irgendeiner Form sollte man das Fleisch vorwärmen, ob auf einem zweiten Grill, sou-vide oder auf dem gleichen Grill auf dem Rost z.B. indirekt. Und es sollte ein schönes ca. 3-4 cm dickes Steak sein – dünner erzielt man nicht den gleichen Effekt. Ein kühlschrank-kaltes Fleisch braucht zu lange, bis es essbar warm ist – da ist die Gefahr gegeben, dass das Fleisch von außen verbrennt und innen noch roh ist.
In der Zwischenzeit wurde von André Greul das Ganze weitergetestet und das caveman steak in den Steakkurs-Spezial als Grillkurs im Romantik Hotel Fürstenhof in Landshut integriert.